[vc_row][vc_column][vc_column_text]
Snuff Bottles – Medizinfläschchen – Opiumfläschchen
Die in Amerika heimische Tabakpflanze wurde durch portugiesische und spanische Seefahrer ungefähr zur gleichen Zeit im fernen Osten wie hier in Europa eingeführt. Wie vielerorts gab es auch in China scharfe Gegner des Tabakkonsums. Es ist verbrieft, dass der Kaiser Wan-li ( 1573-1660 ) den Tabakverbrauch verbot und dessen Verkauf 1638 durch Köpfen ahndete. Alle Verbote blieben jedoch auch hier ohne Erfolg, das Tabakschnupfen wurde trotz allem in den reichen Bevölkerungsschichten modisch. Durch die Tatsache wird jedoch offensichtlich, dass man zu jener Zeit sicherlich noch keine schönen Behälter für den verbotenen Schnupftabak herstellen konnte. Es gibt zwar kleine vasen- oder tropfenförmige Behälter aus Jade, Porzellan, Achat und anderen Materialien aus dieser Zeit, doch wurden diese zum Aufbewahren aromatischer oder seltener Drogen und auch Opium verwendet; es sind die sogenannten yao p´ing, oder Medizinfläschchen.
Man kann deshalb annehmen, dass die Zeit von 1573-1644 eine Zeit der Anpassung des Behälters zum Gebrauch von Schnupftabak war und dass die große Zeit des Tabakfläschchens mit der Mandschu-Dynastie von 1644 bis 1912 zusammenfiel. Die Schnupftabakfläschchen oder Snuff Bottles oder Opiumfläschchen wurden nicht nur für den eigenen Gebrauch bestellt und gekauft, sie waren zu dieser Zeit gleichfalls ein beliebter Geschenkartikel. Zu keiner Zeit war es üblicher, große Geschenke zu machen, und da der Kaiser selbst sowie viele Hofbeamte Snuff Bottles sammelten, wurden sie gerne und oft verschenkt. Inzwischen hatte die Zigarette ihren Weg von Mexiko über die Philippinen nach China, Indien und Indonesien gefunden. Als Umhüllung für den fein geriebenen Tabak verwendete man in Mexiko das Schutzblatt des Maiskolbens, in den anderen Ländern die Blätter des Nipapalms, des Tendu-Baumes oder der Bananenstaude. Mit dem Erscheinen der Zigarette verwandelte sich die Mode des Schnupftabakgenusses ( bee yen – Nasenrauch ) in die des Zigarettenrauchens und die hübschen Snuff Bottles wurden allmählich als Gebrauchsartikel überflüssig. Sie wurden demnach etwa 300 Jahre hergestellt, der größte Teil sicherlich von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts.
[/vc_column_text][vc_column_text css=”.vc_custom_1483446028525{margin-bottom: -5px !important;}”]
[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_btn title=”Weitere Produkte ansehen” shape=”square” align=”center” link=”url:https%3A%2F%2Fasian-garden.de%2Fprodukt-kategorie%2Faccessoires%2Fsnuff-bottles%2F|title:Snuff%20Bottles||”][vc_separator][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Sie sind am Alter des chinesischen Kunsthandwerks im Ganzen gemessen ein junger Zweig der angewandten Kunst, doch sollte diese Tatsache einen Sammler nicht verdrießen. Er sollte der Sammler sein Augenmerk auf die gute Arbeit und das schöne Material der kleinen Schnupftabakfläschchen richten, denn die Chinesen müssen in Metall- und Emailarbeiten zu den besten Kunsthandwerkern der Welt gerechnet werden, vom Porzellan ganz zu schweigen. In Jade- und anderen Steinschneidearbeiten sind sie unübertroffen, in Elfenbeinschnitzereien und Lackerzeugungen können nur die Japaner sich mit ihnen messen, während ihre Glasherstellung und Innenglasmalerei uns jetzt noch vor Rätsel stellt.
Beschaffenheit der Snuff-Bottles
Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden die Snuff Bottles in China deswegen in der Form von kleinen Flaschen hergestellt, weil erstens die früheren yao p´ing oder Medizinfläschchen schon als Vorbild existierten und man von diesen Stücken später höchstwahrscheinlich welche für den Schnupftabakgebrauch verwendete.
Ein weiterer Grund, weshalb die Form der kleinen Flaschen gewählt wurde, besteht darin, dass die Chinesen keine Taschen in ihrer Kleidung besaßen und die Behälter im weiten Ärmel ihrer Jacke trugen. Zu diesem Zwecke wäre eine Dose, wie sie sich in Europa entwickelte, welche leichter unversehens mal aufspringen konnte, weniger geeignet gewesen als eine kleine Flasche mit engem Hals und Stöpsel.
Die Flaschen besitzen also einen festen Stöpsel, an dem ein kleiner Löffel aus Elfenbein, Holz, Silber oder anderen Metall befestigt ist. Mit dem kleinen Löffel wurde eine Prise auf den Daumennagel gebracht und von dort zur Nase geführt.
Snuff Bottles oder Schupftabakfläschchen gibt es in allen erdenklichen Materialien.
Elfenbein: geschnitzt, graviert, bemalt, mit Lackmalerei
Emailarbeiten: Zellschmelz ( Cloisonné )
Glas: monochrom, durchsichtig oder opak, mit bunten Emailmalerei, mit ein- oder mehrfarbigen Überfang, mit aufgeschmolzenem Reliefdekor, mit Doppelwandmedaillons, Imitationen von anderen Materialien, wie Jade, Achat, Bergkristal, Marmor.
Jade: glatt, geschnitten, reliefiert, mit anderen Materialien dekoriert und in allem Farben von weiss bis schwarz.
Lackarbeiten: Rotlack, Schwarzlack mit Silberdrahteinlagen, Schwarzlack mit Perlmuteinlagen, bemalter Lack.
Minerale: Beryll, aquamarin, Tumalin, Feldspate, Flußspate, Kalkspate, Aragonit, Malachit, Türkis, Lapislazuli, Realgar, Serpentin, Schiefer, Speckstein, Marmor.
Metallarbeiten: Gold, Silber, Zinn, Messing, Bronze, Eisen, Metallmontierungen mit eingefassten bunten Steinchen ( sog. Tibetanische Arbeiten )
Organische Materialien: Bernstein, Gagat, Perlmutt, Koralle, Horn, Schildpatt.
Porzellan: glatt und craqueliert, monochrom mit Unter- und Überglasurmalerei, mit Transmutationsflecken, in eine Form gepresst, modelliert, mit plastischem Dekor, mit unterschnittenem Relief, mit Durchbrucharbeit.
Quarze: a) die kristallinischen, wie Bergkristal, Amethyst, Rosenquarz
b) die kryptokristallinischen, wie die verschiedenen Achate, Chalzedone
c) die undurchsichtigen Japisarten, wie roter und gelber Japsis, Bandjapsis, Heliotrop, Plasma
Verschiedene: Es gibt Fläschchen aus Holz, Horn, Knochen, Bambus, getrockneter Fruchtrinde, Kokosnuss, Fischhaut, u.a.
Wie es mit den Materialien der Snuff Bottles, so steht es auch mit dem Formenreichtum der Schnupftabakflaschen. Es gibt zylindrische, dickrunde, abgeflacht runde, rechteckige und hoch rechteckige Flaschen, ovale, birnenförmige und spatenförmige, kürbisförmige, doppel- oder flaschenkürbisförmige, kiesel- und vasenförmige Flaschen, Flaschen in Tierform und in form einer menschlichen Figur, in form einer Frucht und eines Blattes.
Schauen Sie gerne in regelmäßigen Abständen wieder in unseren Onlineshop oder besuchen Sie uns im Asian Garden, da hier nur ein kleiner Teil unserer Sammlung präsent ist.
Gerne beraten wir Sie persönlich, telefonisch oder per Email, und lassen Sie an unserer langjährigen Erfahrung als Kunstexperten teilhaben.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]